Würmer, Giardien & Co.
Würmer und Giardien kommen sowohl bei Hunden als auch bei Katzen jedes Alters vor.
Infektionen mit solchen Endoparasiten gehören zu den Zoonosen, d. h. zu den Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragbar sind. Daher wird gerne dem Menschen Angst gemacht und oft empfohlen, dass Hunde/Katzen prophylaktisch entwurmt werden.
Aber wo nichts ist, kann nichts entwurmt werden. Wir nehmen doch auch morgens keine Kopfschmerztablette, damit wir abends keine Kopfschmerzen bekommen.
Würmer:
Eine Infektion mit Würmern findet über die orale Aufnahme von Wurmeinern statt. Dabei ist zu beachten, dass sich Welpen häufig schon über die Muttermilch infizieren. Das ist der Grund warum Züchter Welpen entwurmen. Aber der Welpe kann sich auch jederzeit draussen an Hinterlassenschaften der anderen Hunde infizieren. Das Immunssystem des Welpens steckt noch in der Entwicklung und dadurch infizieren sich Welpen einfach schneller und öfters.
Und natürlich kann man sich als Mensch mit Würmern über den Hund infizieren. Allerdings nicht nur weil man zusammen lebt. Sondern in dem man mit dem Kot in Verbindung kommt. Es ist also nicht so drastisch wie es oft dargestellt wird.
Ich lebe schon immer mit Hunden und Katzen zusammen. Ich habe als Kind mein Eis mit meinem Hund geteilt und natürlich habe ich meinen Hund gestreichelt und danach als Kind die Finger auch mal in den Mund genommen. Ich hatte nie Würmer - im Gegenteil, ich war immer sehr gesund.
Also bitte laß Dir keine Angst machen.
Wenn Du der Meinung bist, Dein Hund/Welpe hat Würmer oder Du hast einfach generell Angst, dann sammel Kot von 3 Tagen (immer nur ein halber Teelöffel und bitte aus der Mitte des Kots) und bringe das zum Tierarzt. Laß es auf Würmer testen. Und nur wenn der Hund wirklich Würmer hat, kann und sollte man diese bekämpfen.
Ich persönlich mache das nicht chemisch. Aber ich kann verstehen, wenn jemand beim Wurmbefall auch eine chemische Entwurmung gibt. Dann bitte aber die, die genau gegen diese Würmer hilft, denn es gibt unterschiedliche Würmer, die unterschiedlich bekämpft werden sollten. Danach sollte die Darmflora wieder aufgebaut werden, denn die Wurmkuren töten nicht nur Würmer sondern auch alle guten Bakterien und die sind wichtig für eine intakte Darmflora und somit auch für das Immunssystem.
Giardien:
Giardien sind Einzeller - haben nichts mit Würmern zu tun. Zu einer Infektion mit Giradien kommt es durch die Aufnahme infektiöser Zysten der Giardien, die über kontaminiertes Futter, Wasser oder durch die Schmierinfektion in den Körper gelangen. Infizierte Hunde scheiden Zysten mit dem Kot aus. Die Zysten leben über Wochen noch weiter im Kot. D. h. das der Hund vermeidlich am Boden schnuppert wo man eigentlich keinen Kot sieht (der aber da mal lag) und Hund nimmt Zysten auf.
Man schätzt das jeder zehnte Hund mittlerweile infiziert ist. Nur vielen macht es nichts aus und daher wissen es wieder die Halter noch werden die entsprechend behandelt. Dh. h. aber auch - Kontakt haben Hunde andauernd und können sich auch sehr oft infizieren.
Aber - wie bei Würmern auch - es liegt viel am Immunssystem des Hundes. Stimmt das Immunsystem und die Darmflora, infiziert sich der Hund nicht, obwohl er damit in Kontakt kommt.
Daher finde ich es um so wichtiger entsprechend zu füttern. D. h. gesund zu füttern. Giardien ernähren sich durch Kohlehydrathe. Gibt man keine, haben es die Einzeller schwer sich zu halten und sich zu vermehren. Man kann auch wurmwidrig füttern z. B. wenn am Kokos oder Oregano mit ins Futter tut.
Beim Wurmtest werden Giardien nicht getestet. Also willst Du wissen, ob Dein Hund Giardien hat - dann mußt Du das beim Tierarzt dazu sagen - auf Würmer und Giardien testen.
Bei Giardien wird oft Panacur verschrieben. Ein Mittel gegen das Giardien oft schon nicht mehr reagieren. Die Darmflora aber schon. D. h. wenn es dumm läuft, macht man die Darmflora kaputt und die Giardien sind immer noch da.
Ich persönlich würde Giardien immer mit MSM (organischer Schwefel) bekämpfen. Aber auch hier verstehe ich gut, wenn jemand zu Chemie greift.
Bitte aber nicht zu Panacur und bitte auch nach dieser Gabe immer die Darmflora wieder aufbauen.
Hier ein guter Artikel von Dr. Rückart, der mal einiges aufklärt was Giardien anbelangt.
Übrigens, meine Hündin hatte als Welpe mit 4,5 Monaten auch Giardien und Würmer. Genau im Zahnwechsel - macht auch Sinn, denn dann ist das Immunsystem recht unten. Wir hatten zu dem Zeitpunkt 3 Hunde und 2 Katzen. Behandelt habe ich nur meinen Welpen, denn nur sie hatte Symptome. Der Tierarzt wollt mir natürlich gleich Panacur für alle Tiere mitgeben, welches ich dankend ablehnte. Ich behandelte Enisha mit MSM und KS und nach 4 Wochen gab ich wieder Kot hab. Der Tierarzt lachte und meinte "na die wird weiterhin Giardien haben". Nach dem Ergebnis des Testes lachte er nicht mehr. Frei von Giardien.
Sollte ein Welpenkäufer von mir irgendwelche Probleme mit Würmern und / oder Giardien haben oder Angst haben, dass es zu einem Befall kommen könnte - dann helfe ich gerne mit Rat und Tipps weiter.